Nur ‘Sehtest’ reicht nicht…

    Unscharfe Sicht, ob in die Ferne oder im Nahbereich, schmälert nicht nur die Lebensqualität enorm, sie bedeutet auch Gefahr für die eigene Sicherheit und das Leistungsvermögen bei Arbeit, Sport und Spiel. Einfache Sehfehler, gleich welcher Art, lassen sich in gesunden Augen in aller Regel erfolgreich durch Brillen oder Kontaktlinsen, gelegentlich auch chirurgisch, ausgleichen. Aber aufgepasst: Die im Volksmund oft als ‘Sehtest’ bezeichnete Prüfung des Sehvermögens ist oft ungenügend. Zwar kann Kurz- oder Weitsichtigkeit, eine Hornhautverkrümmung oder undeutliches Nahsehen festgestellt werden, echt krankhafte Veränderungen bleiben beim ‘Sehtest’ unentdeckt. Mit der Prüfung und ganzheitlichen Vorsorgeuntersuchung des visuellen Systems können Optometristinnen und Optometristen krankhafte Veränderungen rechtzeitig erkennen und von einfachen Sehfehlern trennen. So sichert man sich optimales Sehen bis ins Alter.

    (Bilder: zVg)

    Das Auge gilt als wichtigstes Sinnesorgan der Menschen. Die Anforderungen an scharfe Sicht im Strassenverkehr, am Arbeitsplatz und in der Freizeit sind enorm. Bereits kleine, zunächst unscheinbare Einschränkungen der Sehkraft, kommen als Ursache für ganzkörperliches Unwohlsein und Ermüden, Kopfweh, etc. in Frage. Krankhafte Prozesse am Auge verlaufen oft lange unbemerkt. Wann eine optometrische Vorsorgeuntersuchung sinnvoll ist, entscheidet sich u.a. an der familiären Vorgeschichte, am Alter und an der Art der (Seh-)Beschwerden. Unabdingbar gehören zur Prävention von Krankheit am Auge die Messung des Augeninnendruckes, die Überprüfung des Gesichtsfeldes und die Inspektion des vorderen und hinteren Augenabschnittes (v.a. Vorderkammer, Linse, Glaskörper, Netzhaut).

    Weitaus häufigste Ursache für den nicht mit blosser Änderung der Stärke von Brillengläsern oder Kontaktlinsen korrigierbaren Verlust des Sehvermögens ist der Graue Star. Über 70’000 Personen jährlich unterziehen sich hierzulande erfolgreich dem ambulanten Eingriff zur Implantation einer künstlichen Augenlinse.

    Weit ernstzunehmender sind die unter dem Begriff Glaukom (Grüner Star) und Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bekannten Störungen der Augengesundheit. Beide Krankheitsbilder können zur Erblindung führen. Das frühzeitige Erkennen dieser heimtückischen Veränderungen ist deshalb besonders wichtig, weil eingetretene Schäden nicht rückgängig gemacht werden können. Bei Früherkennung der krankhaften Prozesse kann deren Fortschreiten signifikant verlangsamt oder gar gebremst werden. Nicht zuletzt werden am Auge auch verdächtige Hinweise auf ganzkörperliche, sog. systemische Gesundheitsschäden gefunden. Dazu gehören Diabetes, Bluthochdruck, Gefässerkrankungen, etc..

    Es lohnt sich für die langfristige Sicherung der Augengesundheit periodisch nicht bloss einen einfachen ‘Sehtest’ zu machen. Erfahrene, mit der aktuellen Prüf- und Messtechnik ausgerüstete Optometristinnen und Optometristen können präzise Angaben darüber machen, wann und in welchem Rhythmus eine Untersuchung, wie hier beschrieben, sinnvoll ist.

    Samira Baumann,
    Optometristin B.Sc.


    Samira Baumann, Optometristin B.Sc. ist Spezialistin für allgemeine Optometrie, ‘Low Vision’ sowie Vorsorgeuntersuchungen in der Optometriepraxis bei Brillen TROTTER in Aarau.

    Orsena AG Brillen TROTTER, Bahnhofstrasse 55, 5000 Aarau
    aarau@orsena.ch, Tel. 062 838 22 22 (Sprechstunde nach Vereinbarung)

    Vorheriger ArtikelSpannend, unterhaltsam, visionär
    Nächster Artikel«Langfristige, partnerschaftliche Beziehungen vor kurzfristigen Erfolgen»