Noch mehr Aargau bei der Duathlon-WM

    Der Powerman Zofingen ist einer von acht Aargauer Top-Sport-Anlässen. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Radstrecke neu hauptsächlich durch den Kanton Aargau führen wird. Ein anderer Grund für die Neuerung ist die neue Bewilligungspraxis im Kanton Luzern. Die neue Strecke hat zuerst eine schnelle, flache «15 Km-Schlaufe West» und dann eine sehr coupierte und anspruchsvolle «35 Km-Schlaufe Ost». Zwei der zahlreichen Highlights sind der Aufstieg und die Abfahrt «Wiliberg» mit herrlichem Blick in die Schweizer Alpen. Neu durch die Zofinger Innenstadt führt auch die angepasste Laufstrecke.

    (Bilder: Raphael Galliker) Die neue 50 Kilometer lange Radstrecke führt mitten durch das Herz der Stadt Zofingen, über den Thutplatz, wo uns Oliver Imfeld, der neue Generalsekretär des Powerman Zofingen, zur Radstreckenbesichtigung empfängt.

    Am 2. September 2018 gibt es in Zofingen erneut ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships. Dass die ITU (International Triathlon Union) und die IPA (International Powerman Association) diese nach 1997, 1998, 1999, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017 nun schon zum elften Mal, notabene zum achten Mal in Serie, nach Zofingen vergeben, ist einmalig für den Triathlon- und Duathlon-Sport. Eine neue Herausforderung steht den Athletinnen und Athleten aus rund 40 teilnehmenden Nationen bevor. Die Radstrecke wird neu und noch anspruchsvoller sein. Zudem passieren sowohl die Rad- als auch die Laufstrecke erstmals die malerische Innenstadt Zofingens.

    Neue Bewilligungspraxis
    Ausgelöst hat die Streckenänderung die neue Bewilligungspraxis der Luzerner Polizei. «Deren zwingende Auflage, ein Rennen nur bei einer kompletten Streckensperrung zuzulassen, hat keine WM-würdige Strecke im Raum der bisherigen Strecke hervorgebracht», bedauert Stefan Ruf, OK-Präsident des Powerman Zofingen. Sämtliche Varianten mussten verworfen werden, so dass das OK im Frühjahr schweren Herzens die bisherige Strecke, welche seit der 3. Austragung 1991 gefahren wurde, aufgeben musste. «Dank der Unterstützung der Aargauer Behörden kann nun aber eine absolut WM-würdige neue Radstrecke grossmehrheitlich durch den Kanton Aargau angeboten werden.» Unverändert ist der Charakter der Strecke, 50 Kilometer pro Runde mit ziemlich genau der gleiche Höhendifferenz von 650 m pro Runde wie bisher. Im WM-Rennen wird die Runde, welche von Zofingen zuerst Richtung Westen führt, wiederum dreimal befahren. War der Abschnitt Vordemwald bisher der letzte Teil, so wird dieser nun genau umgekehrt befahren und die «Schleife» wird eine erste kleine Zäsur bringen, bevor es von Vordemwald dann via Rothrist zurück ins Gebiet Zofingen Richtung Mühlethal auf den östlichen Teil der Runde geht. Ruf: «Dieser wurde teilweise bereits 2006 befahren. Das streckentechnische Highlight wird sicherlich der Anstieg über Reitnau und die Abfahrt Williberg sein, bevor es über Reiden zurück nach Zofingen geht.»

    Neue Chancen
    Die Verlegung in den Aargau, pünkllich zum 30-jährigen Anlass, bietet dem Anlass viele neue Chancen. Ruf: «Wichtige Gemeinden wie Rothrist oder Schöftland sind neu Streckenbestandteil. Neben dem Wiggertal werden nun auch das Ürketal und das Suhretal befahren. Mit Mühlethal und Reitnau-Williberg werden zwei der schönsten Übergange im westlichen Kantonsteil überquert und damit auch Möglichkeiten für neue Stimmungsnester geschaffen.» Das OK lege alles daran, eine optimale Streckensicherung und eine umfassende Anwohnerinformation sicherzustellen, damit den Athleten ein unfallfreies Rennen und den Anwohner möglichst wenig Einschränken auferlegt werden und bedankt sich gleichzeitig, bei sämtlichen Gemeinden, die nun das erste Mal befahren werden und auch den bisherigen für das Verständnis und die Unterstützung.

    (© gaja.ch) Kartenansicht der angepassten Laufstrecke

    Laufstrecke angepasst
    Auf Grund der neuen Radstrecke kann jetzt auch die zweite Laufstrecke, wie schon länger geplant, durch die Zofinger Altstadt geführt werden. «Waren es viele Jahre zwei Runden und letztes Jahr sogar wegen den Unwetterschäden vier, so sind es nun neu drei Runden, die auf einer 5 Km langen Wendepunktstrecke gelaufen werden», so Ruf. Nach dem Verlassen der Powerman-Arena geht es zuerst zum Wendepunkt 1 beim Thutplatz und dann wiederum durch die Arena zum Wendepunkt 2 auf dem Heitere. Zurück in der Arena sind dann die ersten 10 von insgesamt 30 Km absolviert. «Lediglich marginale Änderungen erfährt der erste Lauf, der nun mit 9,5 Km 300 m länger als bisher ist, was einer neuen separaten Startzone zu verdanken ist.» Laut Ruf bricht mit den neuen Strecken auch ein neues Kapital in der Geschichte des Powerman Zofingen an. «Wir freuen uns, den Teilnehmenden aus rund 40 Nationen eine weiterhin sehr anspruchsvolle und doch schnelle Strecke anbieten zu können und damit die Chancen auf die Auftragung der WM in Zukunft aufrecht zu erhalten und gar noch verbessern zu können.»

    Mehr Aargau
    Der Powerman Zofingen ist einer von acht Aargauer Top-Sport-Anlässen. «Dies ist einer der Gründe, warum die Radstrecke neu hauptsächlich durch den Kanton Aargau, statt wie bisher durch den Kanton Luzern führen wird», sagt Oliver Imfeld, Generalsekretär beim Powerman Zofingen. Die neue Strecke habe zuerst eine schnelle, flache «15 Km-Schlaufe West» und anschliessend eine «35 Km-Schlaufe Ost», die sehr coupiert und anspruchsvoll sei. «Zwei der zahlreichen Highlights sind der Aufstieg und die Abfahrt Wiliberg mit herrlichem Blick in die Schweizer Alpen», sagt es und nimmt uns gleich mit auf die neue Radstrecke.

    Kartenansicht der neuen Radstrecke

    Zofinger Pavés
    Die Pavés wurden vor allem durch französische Radklassiker wie Paris–Roubaix bekannt. Doch auch die weltbesten Duathleten werden bald mit den Zofinger Pflastersteinen Bekanntschaft machen. «Zum 30. Jubiläum des Powerman Zofingen werden wir über den historischen Thutplatz fahren.» Die Radstrecke führt dann via Strengelbach und Vordemwald nach Rothrist, wo es den buntgeschmückten Kreisel beim Restaurant Rössli zu passieren gilt. Via Bernstrasse und Sägetstrasse geht’s auf der flachen 15 Kilometer langen Schlaufe über Strengelbach zurück nach Zofingen, vorbei am Hauptsitz des Medienpartners Zofinger Tagblatt und via Henzmannkreisel und Bahnunterführung Richtung Mühlethal. Hier beginnt eine 35 Kilometer lange Schlaufe, die coupiert ist und die Athleten richtig fordern wird. Quasi auf dem Mühlethal-Pass oben wartet ein weiteres Highlight. «Hier fahren die Athleten am wunderschönen Lindenplatz vorbei, wo nach wenigen hundert Metern eine rasante Abfahrt nach Uerkheim folgt.»

    Der Wiliberg ersetzt auf der neuen Radstrecke den bisherigen Kulminationspunkt Bodenberg.

    Wiliberg statt Bodenberg
    Imfeld radelt danach der Obermattenstrasse entlang Richtung Autobahn A1, biegt jedoch kurz vorher nach Holziken ab und erreicht via Schöftland, Staffelbach, Attelwil mit Reitnau einen weiteren Höhepunkt der neuen Radstrecke. Reitnau ist vor allem bekannt durch das gleichnamige Bergrennen, dass jeweils anfangs Juli über die Bühne geht. «Die Powerman-Teilnehmer fahren die Rennstrecke mit ihren zweirädrigen Maschinen hoch hinauf auf den 680 Meter über Meer gelegenen Kulminationspunkt auf dem Wiliberg. Bei diesem rund vier Kilometer langen Aufstieg gilt es 280 Höhenmeter zu überwinden», so Imfeld. «Hier kann man einen herrlichen Blick auf die Berge geniessen, bevor eine kurvenreiche Abfahrt auf einem nagelneuen Belag runter zur Moosersagi führt.» Die 50 Kilometer lange Jubiläums-Radstrecke geht dort rund 5 Kilometer durch den Kanton Luzern. Ein ruppiger Gegenanstieg führt von der Moosersagi nach Reiden. Dort geht’s auf einer schmalen Nebenstrasse vorbei am Freibad Reiden und dann auf der flachen Kantonsstrasse zurück nach Zofingen. «Die neue Radstrecke ist schwieriger als die alte», lässt Imfeld aufhorchen. «Sie ist weniger flüssig, hat technischere Abfahrten, Gegensteigungen, mehr Rhythmusbrecher. Die guten Velofahrer dürfen sich freuen!»

    Der Rössli-Kreisel in Rothrist ist quasi der Wendepunkt der ersten flachen «15 km-Schlaufe West».

    Letzte Startplätze
    Für die Kurzdistanz kann man sich auch in der Woche vor dem Wettkampf noch registrieren, sofern es noch Startplätze hat.

    www.powerman.swiss

    Raphael Galliker

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