Sind dicke Brillengläser bald «passé»?

    Neue Chancen bei der Eindämmung der Kurzsichtigkeit

    Die stete Zunahme von Kurzsichtigkeit (Myopie) schwappt aus dem asiatischen Raum immer mehr auf hiesige Breitengrade über. Die World Health Organisation (WHO) spricht in diesem Zusammenhang nicht zufällig von einer epidemiologischen Entwicklung dieser Fehlsichtigkeit. Medikamentös, mit schwach dosiertem auf das Nervensystem wirkenden Atropin (0.1%), oder mit sogenannten Orthokeratologie-Kontaktlinsen, liess sich die stete Zunahme der Kurzsichtigkeit schon bisher oft erfolgreich eindämmen. Jetzt kommt eine neue, vielversprechende Option mit High-Tech Brillengläsern dazu.

    (Bilder: zVg)

    Wenn ein oder gar beide Elternteile von Kurzsichtigkeit betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Augen ihrer Kinder zu stark in die Länge wachsen und damit kurzsichtig werden, gross. Die heute alltäglichen Lebensumstände, der Sehvorgang vor allem im Nahbereich, extensive Bildschirmzeit und überlange Nutzung von Tablets und Mobiles in geschlossenen Räumen, beeinflussen neben den Erbfaktoren diese Entwicklung zusätzlich negativ. Es wurde herausgefunden und wissenschaftlich belegt, dass die Zunahme des Längenwachstums der Augen und damit die Myopieprogression medikamentös und mit speziellen Kontaktlinsen verlangsamt oder gar stabilisiert werden kann. Als wohl bahnbrechend lässt sich nun vermelden, dass auch hochspezifische Brillengläser dazu geeignet sind, die ungebremste Zunahme von Kurzsichtigkeit zu stoppen. Anders als bei gewöhnlichen Brillengläsern sorgen spezielle Brillenglasdesigns dafür, dass die auf die Netzhaut auftreffenden Lichtstrahlen keine Reize auslösen können, welche das Längenwachstum des Augapfels anregen. Die Fachleute sprechen hier von einem sogenannten Defokus der Abbildung.

    Atropin und Spezialkontaktlinsen werden als wichtige Hilfsmittel zur Myopiekontrolle nicht verschwinden. Den Eltern betroffener Kinder und Jugendlicher wird jedoch die gegenüber diesen bisher bekannten Möglichkeiten der Behandlung, die einfache Handhabung der Brille mit ihren High-Tech Gläsern gefallen. Äusserlich unterscheiden sich diese Brillen in nichts. Von zentraler Bedeutung für erfolgreiches Myopie-Management bezeichnen die an der Forschung und Entwicklung der Therapien beteiligten Wissenschaftler, die fachkompetente Begleitung der Probanden durch geschulte Spezialisten. Die Optometristinnen und Optometristen in unserem Fachgeschäft befassen sich seit Jahren aktiv und erfolgreich mit der Thematik und sind auch für die Massnahmen mittels Brillenglastechnik geschult.

    Michelle Kaufmann
    Optometristin B.Sc.


    Michelle Kaufmann, Optometristin B.Sc. ist Spezialistin für allgemeine Optometrie und Vorsorgeuntersuchungen in der Optometriepraxis bei Orsena Brillen TROTTER in Aarau.

    Orsena AG Brillen TROTTER, Bahnhofstrasse 55, Aarau; aarau@orsena.ch
    Tel. 062 838 22 22 (Sprechstunde nach Vereinbarung)

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