«Wir werden mit Anfragen überrannt»

    «Die Manufaktur» – ein Couture-Atelier in St. Gallen und Zürich – behauptet sich mit viel Innovation und Kreativität in der Krise. Die beiden Inhaberinnen setzen mit Schutzmasken aus edlen Stoffen nicht nur neue Impulse, sondern treffen damit den Puls der Zeit und die Bedürfnisse ihrer Kundschaft.

    (Bild: zVg) Im Trend: Masken aus edlen Stoffen von «Die Manufaktur».

    Die beiden passionierten Damenschneiderinnen Karin Bischoff und Kathrin Baumberger haben vor zehn Jahren das Mode- und Couture-Atelier «Die Manufaktur» in St.Gallen und Zürich gegründet. Die beiden gebürtigen St. Gallerinnen steckten von der ersten Stunde an viel Leidenschaft für das Schneiderhandwerk in ihr Unternehmen. Ihr Erfolgsrezept besteht aus viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und für Trends, sowie aus einer grossen Portion an Innovations- wie auch Unternehmergeist. Dieses Erfolgsmodell bewährt sich auch in der aktuellen Covid-19-Krise. Mit viel Frauenpower und Kreativität manövrieren die cleveren Networkerinnen ihr Geschäft aus der Krise und halten es erfolgreich über Wasser. «Die Manufaktur» war seit dem 19. März geschlossen. Konkret bedeutet das, dass direkte Kundenkontakte wegfielen. Ebenso wurde reduziert gearbeitet. «Wir dürfen keine Anproben durchführen oder Kunden beraten», erklärt Karin Bischoff. Unglücklicherweise fällt diese Corona-Krise in die Hochsaison des Couture-Ateliers, boomt doch im Frühling jeweils die festliche Garderobe für Hochzeiten. Auch ein weiteres Standbein – der Kostümbereich für Theaterproduktionen – ist durch das Veranstaltungsverbot stark betroffen. «Das Welttheater Einsiedeln mit Kostümen von uns wurde beispielsweise auf nächstes Jahr verschoben», sagt Kathrin Baumberger. Die beiden taffen Geschäftsfrauen lassen sich jedoch nicht unterkriegen: «Wir sind sehr gefasst und machen das Beste daraus. Es ist eine gute Zeit, liegengebliebene Projekte anzupacken, aufzuräumen und sich für die kommende Saison vorzubereiten.»

    Ganz nach dem Motto «Not macht erfinderisch» haben die beiden Frauen Schutzmasken aus edlen Couture-Stoffen entworfen. Dabei liessen sie sich von ihren Kollegen in Thailand inspirieren, die begonnen hatten, Masken zum passenden Outfit zu posten. Dazu benutzen sie uni oder bedruckte Baumwoll- oder Leinenstoffe. Besonders schön sind die bestickten Masken. «Wir haben zwei Modelle, eines mit Falten, das andere als runde Form. Je nach Stoff bietet sich das eine oder andere an», sagt Bischoff. Die beiden Bekleidungsgestalterinnen landeten mit ihren exquisiten Masken einen Volltreffer: «Wir werden mit Anfragen überrannt. Sogar ein grosses Warenhaus hat bei uns angeklopft», freut sich Bischoff.

    Online-Shop eingerichtet
    Um alle Bestellungen koordinieren zu können, haben die beiden Frauen quasi über Nacht einen Online-Shop eingerichtet. Damit haben sie aus der Not eine Tugend gemacht, denn dieses nachhaltige Verkaufsinstrument kann auch nach Corona noch sinnvoll eingesetzt werden. Dazu Bischoff: «Ich denke, es ist eine gute Chance, diesen Shop für einen gewissen Teil unserer Produkte zu nutzen. Accessoires können wir sicher gut online verkaufen. Zudem ist dieser digitale Auftritt ein Schaufenster für unser Handwerk. So können sich unsere Kunden einfach informieren, was wir anbieten.»

    www.diemanufakturgmbh.ch

    Corinne Remund


    DIE MANUFAKTUR

    Bekleidungskonzepte für KMU und Kostümbilder

    Mit heute acht Festangestellten einer Ladenlokalität in St. Gallen, zwei hauseigenen Ateliers in St. Gallen und Zürich und guten Verbindungen zu Schweizer Produktionsstätten, erfüllt «Die Manufaktur» beinahe jeden textilen Wunsch. «Unsere Kernkompetenzen sind Massanfertigungen für Damen und Herren. Nebst klassischen Couture-Arbeiten für Damen, bieten wir hochwertige Massanzüge und Masshemden für Herren», so Inhaberin Karin Bischoff. Doch nicht nur Privatpersonen gehören zum Kundenstamm «Der Manufaktur», sondern auch KMU. «Wir kreieren für Firmen und Gruppen ganze Bekleidungskonzepte, die dann im eigenen Atelier kreiert und in Partnerbetrieben umgesetzt werden», so Bischoff. Ihre Geschäftspartnerin Kathrin Baumberger hat sich auf das Realisieren von Kostümbildern für Theater-, Musical- und Tanzproduktionen spezialisiert und ist in der Szene bestens bekannt. Schneidereien wie «Die Manufaktur», die auf Mass arbeiten, sind selten. Als eine der wenige Gewerbebetriebe bildet das Unternehmen zudem den Nachwuchs aus.

    CR


    Hygienemasken für den Erstschutz

    Bei den modischen Masken handelt es sich um nicht zertifizierte Hygienemasken aus doppeltem Baumwollstoff mit einer einfachen Barrierewirkung. Die wiederverwendbaren Hygienemasken sind bei mindestens 60 Grad waschbar. Kleine Stückzahlen und Bestellungen für den Privatgebrauch können wie gehabt über den Online-Shop www.manufaktur-shop.ch getätigt werden. Grossbestellungen für Unternehmen nimmt die Manufaktur telefonisch oder per Mail entgegen.

    Vorheriger ArtikelEin unberechenbarer Blindflug
    Nächster ArtikelSo viele Printmedien wie nie zuvor